Modul: Einkaufen (Exkursion)
Am Ende des Moduls Einkaufen bietet es sich an, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Wir wollen gemeinsam einkaufen und dann die gekauften Lebensmittel zu verschiedenen Gerichten verarbeiten. Diese Aktion ist bei den Teilnehmer*innen immer sehr beliebt und fördert den Zusammenhalt in der Gruppe.
Dazu haben sich die Teilnehmer*innen am Vortag in Kleingruppen zusammengefunden und eine Einkaufsliste mit den Lebensmitteln geschrieben, die die jeweilige Gruppe für ihr Gericht benötigt. Heute wird es ein syrisches, ein afghanisches und ein nigerianisches Gericht geben.
Bevor es am Morgen losgeht, versammeln wir uns alle vor der Unterkunft und warten auf alle Teilnehmenden. Die Kinder sind heute größtenteils auch mit dabei, da unklar war, wie lange wir für unsere Aktion benötigen und daher nicht abzuschätzen war, ob wir rechtzeitig zum Ende des Kindergartentages zurück sein werden. Daher geht es zu Fuß los zum nahegelegenen Supermarkt.
Zunächst orientieren wir uns im Supermarkt und jede Gruppe erhält zusätzlich zu ihrem Einkaufszettel noch ein paar Fragen, die sie gemeinsam lösen. Dazu gehören Suchaufgaben, wie „wo finde ich…?” aber auch Sprechaufgaben, wie „was kostet ein Kilo Hackfleisch?”.
Nachdem wir nun alle Lebensmittel gefunden und alle Aufgaben erledigt haben, geht es zurück zur Unterkunft. Dort angekommen sind alle nun schon langsam hungrig und es geht in die Küchen zum Kochen. Jede Gruppe sucht sich eine Küche in der Unterkunft, die Lebensmittel werden aufgeteilt und wir können starten. Schon nach kurzer Zeit herrscht ein freudiges Treiben. Die Heterogenität der Teilnehmer*innen ist nicht mehr zu erkennen. Jede*r hat seinen/ihren Platz gefunden und sich in die Gruppe eingefügt. Nach einigem Werkeln fängt es hervorragend an zu duften und die Vorfreude auf das gemeinsame Essen steigt. Tische werden gedeckt und das fertige Essen wird in unseren Klassenraum gebracht. Es schmeckt sehr lecker. Ein aufregender Kurstag geht zu Ende.
Mein Name ist Caroline Romanenko. Seit November 2017 leite ich in der Ortenau Erstorientierungskurse. Bisher habe ich an zwei verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften unterrichtet. Seit Ende 2018 bin ich in Friesenheim. Da ich nach dem Abitur und während meines Studiums der Romanischen Philologie und der Europäischen Ethnologie selbst einige Zeit im Ausland war, weiß ich wie wichtig es ist, sich verständigen zu können, um am Leben teilnehmen zu können. Es bereitet mir sehr viel Freude mein Wissen an die Teilnehmer*innen weiterzugeben und sie dabei zu unterstützen sich besser zurechtzufinden. Besonders schön ist es zu sehen, wenn meine Teilnehmer*innen nach den Modulen zu mir kommen und ganz stolz darüber sind, dass sie nun eigenständig ihre Arzttermine vereinbaren. Dafür liebe ich meinen Beruf.