Modul: Werte und Zusammenleben
Heiraten, eine Wohnung finden oder den Führerschein machen – über Wünsche und Ziele zu sprechen, macht immer besonders viel Spaß. Damit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitsprechen können, ist es wichtig, zuerst das Vokabular und die benötigten Strukturen zu klären.
Deshalb beginne ich die Unterrichtseinheit damit, die Begriffe „Wünsche“ und „Ziele“ zu erklären. Das kann eine Weile dauern, weil die Wörter etwas abstrakter sind. Danach teile ich ein Arbeitsblatt aus, auf dem schon einige Ziele genannt sind und durch Fotos verdeutlicht werden. (Das Arbeitsblatt kopiere ich aus dem Buch „Bitte einsteigen! – Deutsch in der Erstintegration“.) Die Lernenden werden so mit dem Thema und Vokabular vertraut gemacht. Im Anschluss daran wird die Struktur „möchten + Infinitiv“ eingeführt beziehungsweise wiederholt. Viele Teilnehmende können jetzt schon eigene Wünsche benennen. Die anderen wiederholen einfach die Vorschläge vom Arbeitsblatt. Die einzelnen Teilnehmenden nennen ihre Wünsche zuerst in Partnerarbeit und anschließend im Plenum.
Um die eigenen Ziele zu visualisieren wird dann ein Wunschbaum angefertigt. Dafür benötigt man größeres Papier (DINA3 oder größer – je nachdem wie groß der Kursraum ist), Scheren, buntes Papier und Klebestifte. Der Kurs wird in Kleingruppen von drei bis fünf Personen eingeteilt und jede Kleingruppe bekommt einen aufgezeichneten Baum, bunte Papierschnipsel, die die Blätter darstellen und einen Klebestift. Jetzt werden die Wünsche auf die Papierschnipsel geschrieben und an den Baum geklebt, der so seine Blätter erhält. Am Ende präsentieren die einzelnen Gruppen ihren Baum und es gibt hoffentlich Applaus. Gemeinsam werden die Bäume zum Schluss an die Wand des Kursraumes gehängt.
Für welche Gruppe eignet sich die Unterrichtseinheit? Da es sich um ein eher persönliches und abstraktes Thema handelt, bietet sich die Unterrichtseinheit vor allem für Gruppen an, die sich schon besser kennen und Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben.
Das Thema macht so viel Spaß, weil man sich selbst und die anderen besser kennen lernt. Außerdem gewinnt man ein Stück Selbstbestimmtheit zurück, wenn man die eigenen Wünsche und Ziele benennen kann.
Ich heiße Daniela Willmann und seit 2013 unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache. Bei den Erstorientierungskursen bin ich von Anfang an dabei. Zuerst habe ich einen EOK in Bremen geleitet und seit 2018 arbeite ich an unterschiedlichen Standorten in Karlsruhe. An meiner Arbeit gefällt mir besonders, dass es nie langweilig wird.