Im Zuge eines Praxisworkshops im Mai 2017, bei dem Wissenschaftler*innen und Menschen aus der Praxis zusammenkamen, entstand eine Handreichung mit demselben Titel des Workshops: RELIGION UNTERBRINGEN – Regulierung kultureller und religiöserVielfalt in Flüchtlingsheimen*. Gleich zu Beginn wird auf die Gefahr von Kulturalisierung und Religiosisierung hingewiesen. Kulturalisierung/Relogiosisierung ist die Reduzierung einer Person oder auch Konfliktsituation ausschließlich auf den (vermeintlichen) kulturellen/religiösen Hintergrund. Die Handreichung beinhaltet sieben Fallbeispiele aus verschiedenen Unterkünften von Geflüchteten, zeigt Handlungsoptionen auf und gibt Hintergrundinformationen inform von Infoboxen.
Interessant für Lehrkräfte von Erstorieniterungskursen können dabei vor allem die Hintergrundinformationen (und Hinweise auf weiterführende Literatur) sein. Diese gibt es dabei zu folgenden Themen:
– Kulturalisierung / Religiosisierung
– Religion als Ressource
– Das Engagement von Moscheegemeinden in der Flüchtlingshilfe
– Autoritäten im Islam
– Halal und Haram
– Fasten im Ramadan
– Kopftücher im Islam
– Vielfältiger Islam. Strömungen im Islam
– Salafismus
– Christ/innen in muslimisch geprägten Ländern
– Atheist/innen in muslimisch geprägten Ländern
– ‚Verheimlichung‘ als Kulturtechnik
– Zwölferschia Islam
– Apostasie
– Yezid/innen
– Sikhs
Ziel der Handreichung ist es, über Religion in Flüchtlingsunterkünften zu informieren, bestehende Umgangsweisen zu beschreiben und mögliche Handlungsoptionen aufzuzeigen. Dabei geht es uns vor allem um eine Sensibilisierung für die Vielfalt und die eigene Wahrnehmung von Religion sowie das Vermeiden von Stereotypen.
Handreichung Seite 13
*Der Workshop fand am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum statt. Gefördert wurde er finanziell von der Robert Bosch Stiftung und dem Rat für Migration. Herausgeberinnen sind Sarah J. Jahn & Lisa Wevelsiep.