Wir dürfen den Blick nicht verlieren, auf das, was gerade auch Teilnehmer*innen der Erstorientierungskurse beschäftigt, die Angehörige in Krisengebieten haben. Denn zur Solidarität mit den Menschen, die von Corona in besonderem Maße betroffen sind, gehören auch schutzsuchende Menschen. Wir dürfen in dieser Zeit, die vielen Menschen, die beispielsweise auf griechischen Inseln in Lagern leben, oder auf dem Seeweg zwischen Lybien und Italien in Gefahr geraten, nicht vergessen. Laut Berichten von Migazin sind sowohl Seenotrettung, als auch Programme zur Flüchtlingsaufnahme erschwert oder auf Eis gelegt. Das einzige, was nun funktionieren könnte, ist die Verteilung von minderjährigen Geflüchteten.
Um nicht tatenlos zu sein, schließen und schlossen sich Menschenrechtsorganisationen, NGOs und andere Gruppen und Organisationen bereits zusammensich und appelieren, wie der Appell von medico international: “Aufnehmen statt sterben lassen”. Das Städtebündnis Seebrücke fordert:
die sofortige Evakuierung aller Menschen aus den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze und ihre Unterbringung in aufnahmebereiten Ländern und Kommunen, wo sie angesichts der Corona-Pandemie den dringend notwendigen Zugang zu medizinischer Versorgung haben können den sofortigen Stopp der Unterstützung der staatlichen Gewalt an der EU-Außengrenze die bedingungslose Wahrung der Menschenrechte und die Wiederherstellung des Zugangs zu Schutz und Asylverfahren in der Europäischen Union, in Deutschland und ganz Europa: Wir lassen niemanden zurück – auch nicht an den EU-Außengrenzen!
Homepage Seebrücke
Aber auch in Deutschland ist es wichtig, Geflüchtete und damit sehr oft Teilnehmende der Erstorientierungskurse zur Lage bezüglich Corona in Deutschland und sie betreffende Themen auf dem Laufenden zu halten. Pro Asyl hat hierzu einen Newsticker für Geflüchtete und Unterstützer*innen eingerichtet.
#LeaveNoOneBehind kann auch bedeuten, die Thematisierung von Rassismus nicht zu vergessen und trotz Corona und der ausgefallenen Veranstaltungen daran zu denken, dass aktuell die internationalen Wochen gegen Rassismus (16. bis 29. März) sind.
„Neben dem Corona Virus geistert ein weiterer Virus durch diese Welt, das wir bekämpfen müssen. Dieses Virus vergiftet unsere Gesellschaft und heißt Rassismus. Einen Impfstoff haben wir bereits: ihn immer wieder klar zu benennen.” (Enno Brugger im offiziellen Video zu den Wochen gegen Rassismus)
#SolidaritätKenntKeineGrenzen
#leaveNoOneBehind